Görnandt&Rönnefarth und Circus lila

 

1981 gründete ich mit Bernd Rönnefarth das Duo Görnandt&Rönnefarth. Auslöser war neben gelegentlich entstehenden Texten meine Unzufriedenheit mit langweiligen Reden bei Ausstellungseröffnungen. Da wollte ich lieber etwas selber darbieten!

In Bernd Rönnefarth fand ich einen genialen Multiinstrumentalisten und Komponisten. Ich war damals begeistert von der thüringischen Mundart und versuchte, mit diesen Mitteln poetische und auch gesellschaftliche und politische Inhalte anders und deshalb vielleicht genauer zu sagen als in der Hochsprache.

Wir sangen ein paar mal vor Freunden und bei Ausstellungseröffnungen und fanden uns sehr treffsicher.... Offensichtlich andere auch: Durch Hinweise von Johannes Schlecht, der bald darauf als Pianist und Komponist zu uns stieß, bewarben wir uns zum Chansonwettbewerb in Frankfurt/Oder und bekamen dort gleich den Schallplattenpreis. Es war erst unser viertes oder fünftes öffentliches Konzert... Ein solcher Preis aber war in der DDR, wo man auf eine Veröffentlichung oft ewig warten musste, wie ein Lottogewinn.

Es entstand die LP „Frag mich Fragen“ Ab 1983 nannte sich das Duo Görnandt&Rönnefarth um in Circus lila, weil Johannes Schlecht zum ständigen Mitglied geworden war. Dies auch deshalb, weil mehrere Kinderprogramme entstanden und daraus die LP's „Ich weine gar nicht gerne“ und „Teilen macht Spaß“ veröffentlicht wurden.

In den folgenden Jahren tourte die Gruppe mit großem Erfolg mit Kinder- und Erwachsenenprogrammen. Auch eine regelmäßige Fernsehsendung entstand.

Ab 1985 verwirklichte ich die Idee, mit Circus lila als Gastgeber jährlich einen „Liedercircus“ zu veranstalten. Gerhard Schöne, Barbara Thalheim, Annekatrin Bürger, Kurt Demmler, Piatkowski und Rieck, Hermann Naehring und viele andere nahmen daran teil. Bis zu 50 Theater und Konzerthallen wurden pro Tournee bespielt und es erschien eine LP und ein Fernsehmitschnitt.

1989 beschloss Circus lila, die neuen Aufgaben und auf Verwirklichung wartende Ideen in und nach der Wende als Einzelpersönlichkeiten fortzusetzen.

Ich selbst bekam 1991 ein überraschendes Angebot vom Land Brandenburg als Fachbereichsleiter Kultur und Medien und nahm diesen für mich völlig neuen Job neugierig an. In der Folge betrieb ich viel Kulturförderung und -vermittlung, blieb aber meinem Vorsatz treu, nach einer gewissen Zeit wieder als Freiberufler künstlerisch tätig sein zu wollen.

Ab 1998 bin ich wieder als Maler, Autor und Kulturmanager tätig.

Matthias Görnandt

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